Am Anfang konnte Hans Gerd Wiesner nur punktuell helfen, indem er für behinderte Kinder und Jugendliche Ferienlager veranstaltete, das erste im Winter 1989/90 – im argentinischen Sommer. Aber schon bald wurde ihm klar, dass diese Hilfe für viele seiner Schützlinge nicht ausreichen konnte. Für diese war eine ständige und intensive Betreuung rund um die Uhr notwendig. Also wurde das Heim „Granja El Ceibo“ gegründet.
Bis heute sind es zwei Elemente, welche die Arbeit auf der Granja bestimmen: Einerseits die Heimbetreuung für zum großen Teil körperlich und/oder geistig stark behinderte Menschen, die weder vom Staat noch von den eigenen Familien adäquate Unterstützung erhalten; andererseits Hilfe für Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Armenvierteln, damit diese von der Straße weg kommen und lernen, ihren Alltag sinnvoll zu gestalten. So kommen täglich bis zu 10 Kinder auf die Granja und gehen am Abend wieder zurück in ihre Familien. Für viele ist dies die einzige Möglichkeit, ein warmes Essen zu erhalten. In den Ferien gibt es nach wie vor die sehr beliebten Ferienlager, die helfen, dass nicht Behinderte und Behinderte zusammen kommen, miteinander umgehen lernen und so die Akzeptanz von Behinderung allmählich gesteigert werden kann.
Neben der medizinischen Betreuung durch Ärzte und Psychologen ist es oberstes Ziel des Granja-Teams, die Jungen so weit zu fördern, dass sie befähigt werden, zum eigenen Lebensunterhalt beitragen zu können.